Tag des brandverletzten Kindes 2023
Der bundesweite „Tag des brandverletzten Kindes“ findet jährlich statt und rückt Unfallgefahren durch Verbrennungen und Verbrühungen in den Mittelpunkt.
Die Freiwillige Feuerwehr Stadt Perleberg unterstützt diesen Aktionstag, um Kinder vor Verbrennungs- und Verbrühungsunfällen zu schützen, auf Unfallgefahren hinzuweisen und über Erste-Hilfe Maßnahmen zu informieren.
Die Kameraden hatten sich dafür rund 245 Kinder im Grundschulalter in das Jugend- und Freizeitzentrum der Stadt Perleberg eingeladen, um ihnen praktisch viele wertvolle Tipps nahe zu bringen.
Die Kinder hatten einen aufregenden Vormittag: da brannte es draußen auf dem Rasen, im Saal lief ein Mann mit Maske vor dem Gesicht und einer komischen Flasche auf dem Rücken und im Hortraum stapelten sich die Mullbinden.
All das gehörte aber zu den Stationen, die die Kameraden für die Kinder vorbereitet hatten, um sich und ihre Arbeit vorzustellen und den Kindern so die Angst zu nehmen.
So war der Mann mit der Maske Kamerad Martin Holländer aus Perleberg, der den Kindern gemeinsam mit Michael Schoon vorstellte wie ein Atemschutzgeräteträger im Einsatzfall aussieht und, das man sich vor ihm nicht hinter der Couch verstecken muss.
Auf dem Rasen erklärte Gerätewart Mario Lent und Kameradin Elisa Schlosser den Kindern die Funktionsweise eines Feuerlöschers. Wer sich traute, durfte auch mal selbst einen bedienen. „Da kommt eine ganze schön große Fontäne raus.“ staunten die Kinder.
Wie beengend eine Fluchthaube ist, wurde dann an der nächsten Station erklärt.
Wer wollte, konnte diese mal aufsetzen. Sie dient dazu Menschen sicher aus verrauchten Bereichen zu führen. Für die Kinder war es eine spannende Erfahrung zu merken, wie eng es unter der Maske ist und wie sehr auch die Sicht eingeschränkt wird.
Stadtwehrführer Maik Müller erklärte den Kindern das Wichtigste zum Thema Erste Hilfe. Unterstützt wurde er dabei von Jessika Muhs vom Kreisjugendring. Sie hatte eine schwere Schnittwunde am Unterarm. Die Kinder konnten selbst die Wunde abdecken und einen Verband anlegen.
Vorhandene Erste Hilfe Kenntnisse wurden so noch einmal aufgefrischt.
Genauso wie das Wissen rund um den Notruf. Sophie Riekers von der Feuerwehr Spiegelhagen erklärte nicht nur die fünf W-Fragen noch einmal, sondern die Kinder konnten mit Hilfe der internen Telefonanlage des Hauses die Leitstelle, in diesem Fall einen Kameraden in einem anderen Büro, anrufen und mit dem „Disponenten“ sprechen.
Die Station von David Roß und Joachim Jahrow befasste sich mit dem richtigen Anzünden eines Streichholzes oder einer Kerze. Gerade in der Weihnachtszeit ist hier die Gefahr groß, dass es durch falschen Umgang zu Brandverletzungen, aber auch zu Bränden kommen kann. Gemeinsam wurde deshalb geübt, wie ein Streichholz richtig entzündet wird.
Zum Schluss konnten sich die Kinder dann noch über die Feuerwehrtechnik informieren. Die Kameraden hatten ihr Löschgruppenfahrzeug mitgebracht.
An zwei Vormittagen war es rappelvoll im Jugend- und Freizeitzentrum der Stadt und alle Kinder waren sich einig, dass es ein toller Vormittag war.
Doch der Ausflug der Kinder hat einen ernsten Hintergrund: Laut Paulinchen e.V., der Initiative für brandverletzte Kinder, müssen allein in Deutschland jedes Jahr mehr als 30.000 Kinder mit Verbrennungen und Verbrühungen ärztlich versorgt werden, 6.000 von ihnen müssen aufgrund ihrer schweren thermischen Verletzungen sogar ins Krankenhaus.
„Mit dem Aktionstag wollen wir aufklären, damit es gar nicht erst zu Unfällen oder Bränden kommt. Es ist besser, aufzuklären, als dass Kinder die Folgen eines einzigen unbedachten Augenblicks ein Leben lang mit sich tragen müssen“, so Stadtwehrführer Maik Müller.
Ein herzliches Dankeschön richtet er an alle Kameraden, die diesen Tag unterstützt haben.
Bild zur Meldung: Tag des brandverletzten Kindes 2023